Das Spiegelzimmer der Erkenntnis
Auf wen bin ich wirklich so wütend?
Auf mich selbst? Wer ist mit „mich selbst“ gemeint?
Wem möchte ich am liebsten den Mund verbieten, damit er nicht weiter Unwahrheiten und Lügen verbreitet, andere aufhetzt, Unruhe verbreitet und einfach nicht still sein will? Von wem will ich mir nichts mehr vorschreiben lassen und mich fremdbestimmt fühlen? Vor wem oder was will ich am liebsten davon laufen?
Ich ließ die inneren Fragen in mir auftauchen und auf einmal war sie da. DIE Antwort durch die auf einmal alles einen tieferen Sinn ergibt.
Meinem EGO!!!!!
Ständig versucht es Angst in mir zu schüren, erzählt mir irgendwelche Horror-Geschichten, Lügen. Manipuliert mich, kontrolliert mich, versucht über mich zu bestimmen. Es versucht mich „klein“ zu halten, will mich von anderen getrennt halten. Es will mich von meiner Herzens-Stimme getrennt halten. Es redet mir ein, das ich immer in einer „hab acht“ Stellung sein muss. Das ich immer auf der Hut sein muss, auf der Lauer liegen muss – bereit zum Kampf oder zur Flucht.
Es bündelt meine Energie, meine Kräfte um seine „Show“ am laufen halten zu können. Es umwickelt mich gekonnt mit seinen Fäden die es um mich webt, in denen ich mich gefangen fühle. Wie eine Gefangene in mir selbst. Versuche ich all die Fäden um mich herum zu trennen, zu lösen, werden woanders welche fester zugezogen und das Ego schlägt Alarm in dem es mir irgendwelche Ängste vorgaukelt. Mein Ego wittert überall Gefahren, Hinterhalt, sieht in allem und jedem etwas „schlechtes“, bedrohliches, etwas wovor ich mich schützen müsste.
Es hält mich gefangen in seinem Käfig, hält mich klein. Bei jedem meiner Ausbruchs-Versuche bombardiert es mich mit Geschichten, Gedanken und Bildern die Ängste und Stress in mir auslösen um mich dort zu halten wo ich bin. Damit ich keine Veränderungen wage, damit ich nicht zu „tollkühn“ werde. Denn das Ego mag keine Veränderungen. Es möchte alles belassen wie es ist, denn das kennt es, damit kann es umgehen. Alles Neue, und wenn ich mich nur in Gedanken damit befasse, bereitet ihm Angst. Angst die ich IN mir spüre und als fühlendes Wesen oft als meine eigene verstanden und angenommen habe!
Ich frage mich schon so lange, warum ich so stark die Gefühle anderer IN mir fühle und zwar so, als seien es meine eigenen. Warum ich da keine gesunde „Distanz“ habe. Warum ich die Gefühle der anderen nicht einfach nur wahrnehmen kann, sie aber nicht zu meinen eigenen mache. Mir wird jetzt in diesem Augenblick bewusst, während ich diese Zeilen schreibe, das auch das alles ein Spiegel für mich ist. Um zu erkennen. Um das Spiel des Ego’s noch mehr zu durchschauen! WOW!
Ich könnte gerade so losheulen über diese tiefe Erkenntnis. Es läuft gerade so viel in mir ab, was ich nicht in Worte fassen kann. Ich spüre nur wie Tränen in mir aufsteigen. Tränen die ich irgendwann gelernt habe dankbar anzunehmen. Sie sind ein Zeichen für mich, das sich etwas in mir auflöst. Sie reinigen, lösen und befreien etwas angestautes und sorgen für einen freieren Fluss in meinem gesamten Energie-System. Ich sitze im Garten auf meiner Hollywoodschaukel, die Vögel zwitschern ihre Lieder und mir laufen die Tränen die Wangen entlang, weil ich zutiefst berührt bin. Weil ich etwas IN mir berührt habe. Etwas, das so uralt ist, etwas das so lange darauf gewartet hat in meinem Bewusstsein anzukommen. Eine Erkenntnis, eine Erinnerung, eine Antwort auf so viele Fragen, tief aus meinem Innersten, aus meinem Herzen, aus meiner Seele.
Natürlich habe ich diverse Spielchen meines Ego’s bereits erkannt. Immer und immer wieder. Denn es ist sehr einfallsreich und trickreich um mich in der Welt seiner Illusionen zu halten.
In meinem Inneren taucht gerade ein Bild eines riesigen Spiegelzimmers auf. Überall Spiegel. Ein riesiger Raum mit einem riesigen Spiegellabyrinth. Auch am Boden und an der Decke sind unzählige Spiegel.
Und ich stehe mitten drin! In jedem Spiegel sehe ich Bilder die mein Ego mir präsentiert. Und ich nehme es meist als Wahrheit an. Ich glaube/glaubte, das das was ich in den Spiegeln sehe meine Realität ist. Alles wiederholt sich in ähnlicher Weise. Immer und immer wieder. Es ist als würde mein Ego sagen: „Siehst du, ich habe Recht. Ich kenne all die Gefahren die auf dich warten. Nur hier bist du in Sicherheit.“
Zwischendurch versuchte ich immer wieder diesem Spiegel-Zimmer zu entfliehen, weil ich eine leise Stimme in mir wahrgenommen habe die mir zuflüsterte, das es an der Zeit ist weiter zu gehen. Das Spiegelzimmer und somit das Zimmer der Illusionen und Unwahrheiten zu verlassen und in die Welt der Wunder einzutauchen. Doch wann immer ich der Welt der Wunder zu nah kam, wenn ich in meinen inneren Bildern sah was in der Welt der Wunder alles möglich ist, kam mein Ego mit lautem, Angst einflößendem Gebrüll und es erschienen die dramatischsten Szenarien auf den Spiegeln in diesem Spiegelzimmer.
Doch meine tiefe Sehnsucht nach der Welt der Wunder wurde und wird immer stärker. Meine Sehnsucht etwas anderes in den Spiegeln zu sehen als das, was mein Ego mich darauf erblicken lässt. Immer öfter sehe ich ein Leuchten, ein Funkeln in den Spiegeln und es fühlt sich in mir sehr vertraut an.
„Folge dem Licht, folge dem Funkeln“, höre ich es leise in mir flüstern. Diese Stimme hört sich so liebevoll an, fühlt sich sanft und warm an. Ich fühle mich geborgen in ihr. Sie schenkt mir Kraft, Mut und die Vorstellung, das noch sooooo vieles auf mich wartet, so vieles von mir gelebt werden möchte.
Doch dann taucht ein schriller, lauter Ton meines Ego’s auf und ich kann die liebevolle leise Stimme nicht mehr wahrnehmen, da sie von dem lauten Gepolter meines Ego’s vollkommen verschlungen wird.
Meine innere Stimme wird jedoch immer lauter, auf eine liebevolle Weise. Sie bestärkt mich, spricht mir Mut zu und ich folge ihr immer mehr und mehr. Ich setze mich immer öfter über die kontrollierenden und bestimmenden Anweisungen meines Ego’s hinweg. Ich blende die Bilder aus die es mir im Spiegelzimmer zeigt. Denn schon oft habe ich etwas in den Spiegeln gesehen und erkannt, das so viel schöner ist als alles, was mein Ego mir bisher gezeigt hat.
Ich erkenne mehr und mehr, dass dieses wundervolle Funkeln und Leuchten aus mir selbst kommt. Ich selbst BIN dieses Licht! Ich muss mich nicht fürchten vor diesem Licht. Ich muss mich nicht fürchten vor mir selbst.
All die angstvollen Geschichten die mein Ego mir so lange eingeredet hat, lösen sich immer mehr in meinem eigenen Licht auf. Das Licht leuchtet all die Spiegel an und lässt mich die tieferen Bilder erkennen. Es lässt mich MICH SELBST wieder-erkennen!
Und was kann es Schöneres geben, als endlich MICH SELBST wieder-zu-erkennen? In all meinem Glanze, meiner Schönheit, in der Tiefe meines wahren Seins. Im Spiegel meines Lichts gibt es keine Fehler, keine Lügen, keinen Kampf. Es gibt nur Licht und alles was damit in Resonanz geht. Mein eigenes Licht hat mir mehr und mehr dabei geholfen alles in seiner Tiefe zu beleuchten, was mein Ego mir immer wieder als Realität präsentiert hat. Mein Licht hilft mir dabei all die Illusionen zu durchleuchten, die ich so lange als meine Realität angenommen hatte.
Ich liebe mein Licht und ich liebe mich. DAS ist meine Realität. DAS ist meine Wahrheit. Und genau so fühlt es sich in mir auch an. DAS trägt und nährt mich. Ich trage und nähre mich aus mir selbst heraus. Ich bin immer getragen, genährt und geliebt. IMMER!
Ich werde mein Ego jetzt nicht als etwas „Böses„, „Schlechtes“ o.ä. ansehen. Ich werde es nicht bekämpfen, unterdrücken oder versuchen es auszulöschen. Denn das sind die „Waffen“ des Ego’s. Das ist das, was mein Ego mir so lange eingeredet hat was für mich wichtig wäre zu tun. Zu kämpfen, zu fliehen, zu unterdrücken, zu kontrollieren, zu manipulieren, Ängste zu verbreiten und vieles mehr.
Viel mehr wende ich mich jetzt noch bewusster meinem inneren Licht, meiner Liebe zu und gebe mich vertrauensvoll hin. Ich öffne mich für neue innere Bilder und Hinweise die von meinem Licht getragen und von meiner Liebe genährt sind. Ich akzeptiere, öffne mich und gebe mich hin.
Alles ist da. IN mir. Weil ICH ALLES BIN.
Und jetzt ist es still in mir. Die Stille nach der ich mich so sehne. Still und friedvoll.
Vorbei die inneren Gedanken-Kämpfe, Konflikte und Projizierungen auf jemanden/etwas im Außen.
Die tiefe Erkenntnis, das mein Ego versucht hat mich, durch all die Spiegel-Bilder im Außen, daran zu hindern zu erkennen, das es mein innigster Wunsch ist, die laute tosende Stimme meines Ego’s in allem zu erkennen und auf liebevolle Weise zum „verstummen“ zu bringen. Und das einzig dadurch, dass ich mich liebevoll meinem eigenen Licht, mir selbst zuwende. Mein Ego hat mich in innere und äußere Kämpfe verwickelt, damit ich so sehr beschäftigt bin und nicht erkenne, dass ich nur seine Stimme zu „ignorieren“ brauche. Es wollte nicht, das ich erkenne, das es mich an der Nase herum führt, weil es Angst hat zu sterben wenn ich ihm keine Beachtung mehr schenke.
Somit bin ich meinem Ego sehr dankbar für all die Erfahrungen die es mir beschert hat. Denn nur dadurch konnte ich mich selbst WIRKLICH in all den Spiegeln erkennen. Ich hab MICH SELBST in allem erfahren was ich nicht bin. Und dennoch bin ich Alles.
Durch die Welt der Illusionen erkenne ich die Welt des Lichts.
Durch die Illusionen der Angst erkenne ich die Welt der Liebe.
ICH BIN ICH. Tief in mir. Alles überdauernd.
IMMERWÄHREND und IMMER SEIEND.
DANKE!!!!!
Nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe und die tiefe Stille in mir genieße, bekam ich auf einmal ein neues inneres Bild gezeigt. Es zeigt mir, das alle Spiegel in dem Spiegelzimmer mit einem lauten Knall zersplittern und sich mir dahinter all die unendlichen Möglichkeiten, die Schönheit aus der Welt der Wunder offenbaren und präsentieren.
Das sind die Spiegel meines Lichts, meiner Liebe, meines ICH BIN!
WOW!
empfangen von Ursula Thomas, 14.06.2020
Als ich heute, einen Tag später die Botschaft am Laptop angetippt habe, hat sie mich wieder tief berührt. Sie wirkt in mir, ich spüre es. Auch wenn ich nicht genau beschreiben kann wie. Ich verstehe manche Situationen im Außen anders. Ich fühle tiefer. Ich nehme noch deutlicher die tiefe Angst war die hinter den Handlungen anderer steckt. Und auch diverse Ängste die noch in mir herum wuseln. Mir kam heute während meines Spaziergangs mit meinen beiden Hundis in den Sinn, dass ich vermutlich bei anderen ihre Gefühle wahrnehme die aufgrund der Illusionen ihres eigenen Ego’s in ihnen ablaufen. Im Grunde nehme ich das Ego der anderen wahr. Ob man das so beschreiben kann? Wenn ich auf die Dramen der anderen eingehe, mich von ihren Dramen einlullen lasse, dann ist es vermutlich so, dass mein Ego mit deren Ego „kämpft“, sich duelliert, sich vergleicht, sich in seinem gegenseitigen Leiden be-stärkt und gleichzeitig jedoch auch schwächt. Hmmmmmmm….. auch das darf nun wieder in mir wirken.
Manchmal bekommen wir während solchen tiefen Erkenntnissen, die ja allerhand in uns neu sortieren nochmal verstärkt alles mögliche zu spüren. Das Ego bäumt sich so richtig auf und zeigt was es kann. Je bewusster wir uns auch während dieses Vorgangs uns selbst gegenüber sind, desto leichter können wir einfach nur still beobachten. Ja liebes Ego, danke dass du mir noch einmal bestätigst was ich in dir und durch dich erkannt habe. Tja und so enttarnt und verrät sich das Ego doch tatsächlich selbst. Das Ego hat ja Angst vor seinem Tod, ist es dann nicht so, dass es sich somit auch selbst „umbringt“? 😉 Sehr, sehr spannend!
Was meinst du?
Liebe Ursula,
…..ich bin tief berührt von deinem Text. Du hast mir damit ein wundervolles Geschenk gegeben.
Vielen Dank und alles Liebe für dich.💖💞💖💞💖
Herzliche Grüße
Beatrix
Hallo liebe Beatrix,
es freut mich so sehr zu lesen, dass die Botschaft auch dich tief berührt und ein wertvolles Geschenk für dich sein darf. 🙂 Ganz lieben Dank. Mag sie sich zu deinem höchsten Wohle in dir entfalten. 😉
Ganz liebe Grüße,
Ursula