Die Angst ein geliebtes Haustier zu verlieren
Ja dies ist ein sehr bewegendes, tief berührendes und auch ein sehr schmerzhaftes Thema. Ich habe das Bedürfnis darüber zu schreiben, da ich gerade persönlich erfahre was es bedeutet urplötzlich so nah mit diesem Thema in Verbindung zu kommen. Wenn man sich mal überlegt, dass wir uns meist so verhalten, uns selbst und auch anderen gegenüber, als würden wir ewig leben, wird einem auf einen Schlag bewusst wie schnell doch alles „vorbei“ sein kann. Von einer Sekunde zur nächsten kann sich das ganze Leben verändern, das ganze Empfinden.
Meine geliebte Hündin Ava hat aktuell gesundheitlich einige „Blockaden“ wo man derzeit nicht sagen kann ob sie sich wieder vollständig erholt, wie lange sie damit leben kann oder wie lange sie noch an meiner Seite ist. Ich möchte jetzt noch nicht darüber schreiben was da genau los ist, um dem ganzen nicht unnötig noch mehr Energie zu schenken. Ich möchte mit meinen Zeilen ausdrücken wie es mir geht um anderen zu zeigen, dass sie mit ihrem Schmerz, ihrer Trauer nicht alleine sind. Ich versuche natürlich so gut es mir möglich ist positiv zu denken und mich auf das gewünschte auszurichten. Denn letztlich ist solange wir leben, so lange unsere Tiere leben noch nichts entschieden. Ich wünsche mir, dass meine süße Maus noch ein paar Jahre gesund und glücklich an meiner direkten Seite hier auf Erden ist und wir noch viele schöne Momente miteinander erleben dürfen.
Viele von euch haben schon ähnliche Erfahrungen gemacht oder stecken womöglich gerade in ähnlichen Prozessen. Ihr wisst und könnt nachempfinden wie es jemandem in solchen Situationen geht. Wie die meisten von euch habe auch ich eine sehr intensive und nahe Verbindung zu meinen Tieren. Sie sind quasi meine Familie, sie sind alles was ich „habe“, das was mir wirklich wichtig ist. Sie lieben mich bedingungslos und ich sie.
Die Vorstellung, das eines meiner Tiere möglicherweise nicht mehr lange bei mir sein könnte schmerzt mich zutiefst. Natürlich weiß ich, dass sie irgendwann einmal gehen werden, doch wenn man von jetzt auf gleich so nah damit konfrontiert wird, reißt es einem fast den Boden unter den Füßen weg. All der Schmerz den man in ähnlichen Situationen erlebt und noch nicht verarbeitet hat bricht wieder auf und alles kommt nach oben. Was aber auch sein „Gutes“ hat. So versuche ich alles zuzulassen was in mir auftaucht, ich lasse meinen Tränen freien lauf egal, was sonst wer denken könnte. Vermutlich ist man nur in solchen Situationen vollkommen authentisch, vollkommen man selbst.
Man zeigt sich mit all seinem Schmerz, in all seiner Verletzlichkeit. Und natürlich stößt man dadurch auch die tiefen Ängste anderer Menschen an. Nicht jeder ist in der Lage sich dem Schmerz und der Trauer anderer anzunehmen, zuzuhören, einfach nur da zu sein. Zu groß ist bei vielen der eigene verborgene unterdrückte Schmerz den sie nicht fühlen möchten, weil sie noch nicht bereit dazu sind. Oh ja, ich kenne das aus früheren Zeiten von mir auch zu genüge. Ich bin dankbar, dass sich da vieles in und bei mir gewandelt hat. Das ich vieles bewusster wahrnehme und erlebe. Und so versuche ich auch jetzt so gut es geht, alles bewusst zu erleben, zu fühlen, anzunehmen.
Was mich so schmerzt ist die Tatsache nicht zu wissen, ob meine Hündin sich wieder weitestgehend erholt, in Kürze ihren Körper verlassen wird, ob sie von selbst einschlafen wird oder ob ich diese Entscheidung einmal treffen muss. Gedanken gehen mir durch den Sinn: „Wirst du alles richtig machen? Was wenn du eine falsche Entscheidung triffst?“ Dennoch hoffe und vertraue ich darauf dass ich, egal wann es einst soweit sein wird, den richtigen Augenblick des Loslassens erkennen werde, dass meine Hündin ihn mir klar und deutlich zeigt.
Wir sprechen von so vielen Dingen, wir haben schon vieles erlebt und erfahren doch manche Situationen hat man in solcher direkten Form noch nie bewusst erlebt. Ich bin einerseits natürlich auch dankbar, dass ich alles jetzt so erleben und erfahren darf. Es rüttelt vieles in mir auf, es lässt mich viele alten Verletzungen erkennen die noch nicht geheilt sind. Es wirft mich alles auch auf mich selbst zurück. Es zeigt einem klar und deutlich was wirklich wichtig ist und was im Leben vollkommen unwichtig ist. Und so wie ich es empfinde ist fast alles mit dem wir uns beschäftigen in Wirklichkeit vollkommen unwichtig.
Ich habe mich schon oft mit dem Tod, dem loslassen usw. beschäftigt, doch wenn man in so naher Form damit in Kontakt ist, ist alles völlig anders. Es ist weil wir fühlende Wesen sind. Wir sind keine Roboter, keine Maschinen. Und deshalb ist es wichtig sich diesen Gefühlen auch hinzugeben, sie zuzulassen. Alleine die Vorstellung, dass eine meiner Hündinnen auf einmal nicht mehr bei mir sein wird zerreißt mir das Herz und treibt mir sofort Tränen in die Augen. Sie irgendwann einmal nicht mehr direkt spüren zu können, mit ihr kuscheln zu können und ihr weiches Fell zu fühlen, den Duft ihrer Ohren und Pfoten in der Nase zu haben (ich liebe ihre Ohren und Pfoten), ihre Hundebussis zu bekommen, sie freudestrahlend laufen und spielen zu sehen, ihre Hundetapser durch die Wohnung zu hören und so vieles mehr. Und auch der Schmerz darüber, dass meine zweite Hündin dann ebenfalls irgendwann ohne ihre Hundefreundin, ihre Begleiterin sein wird.
Ja ich weiß, das Leben geht weiter, der Schmerz wird eines Tages nachlassen. Und ich glaube auch daran, dass wir immer auf einer Ebene miteinander verbunden sind usw, doch ihr versteht sicherlich was ich meine, es ist einfach anders wenn man so lange mit seinen Tieren so nah Seite an Seite lebt.
Zeit mit unseren geliebten Tieren zu verbringen und zwar ganz BEWUSST bei und mit ihnen zu sein, sie WIRKLICH wahrzunehmen in allem wie sie sind, was sie ausmacht, DAS ist wichtig. Ebenso gilt das natürlich für Menschen die einem am Herzen liegen, die einem wichtig sind. Wir glauben immer, dass uns noch so viel gemeinsame Zeit bleibt, vieles wird verschoben, nach hinten gestellt weil wir glauben das andere Dinge ja so viel wichtiger seien. Doch irgendwann stehen wir da und bemerken, dass das mit dem wir uns oft tagein tagaus beschäftigt haben, dem wir solche „Wichtigkeit“ zugemessen haben, dem wir so viel Platz und Raum in unserem Leben gegeben haben, vollkommen unwichtig war und ist.
Wir leben noch sehr in alten Mustern und Prägungen und glauben, das gewisse Dinge ja so sein müssen, weil dies und das und jenes. Das mag teilweise vielleicht so sein, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass wir selbst jeden Tag die Entscheidung treffen was wir tun oder unterlassen, womit wir unsere Zeit verbringen, wie und auch mit wem. Wie oft sitzt man manchmal Ewigkeiten vor dem Computer und glaubt man müsse doch so dringend dort noch etwas schreiben, hier noch etwas gestalten usw. Doch in all der Zeit verlieren wir mögliche kostbare, innige Momente mit unseren geliebten Haustieren und auch geliebten Menschen.
So oft sagen wir: „Das mache ich später. Wir sparen für dies und das. Erst machen wir dieses und jenes und dann erst später diese Reise, den Ausflug, das Treffen o.ä. Ich kann dies und das nicht weil….“ Doch wenn wir uns bewusst machen, dass es dieses später vielleicht niemals geben wird, dass in jedem Augenblick alles „vorbei“ sein kann stellt sich uns die Frage warum wir nicht wirklich bewusst das tun was uns wirklich wichtig ist, was uns am Herzen liegt. Es ist wie immer eine Frage der klaren inneren Entscheidung. So lange diese noch begleitet ist von „Ja aber’s…“ ist die Entscheidung in uns nicht wirklich klar getroffen. Denn wenn wir uns erinnern in welchen Augenblicken wir glasklare Entscheidungen getroffen haben fällt uns auch wieder ein, dass es daran nichts zu rütteln gab. Es gab keine wenn’s oder aber’s, es gab kein grübeln ob ja oder vielleicht doch eher nein. Ich weiß nicht warum wir uns mit solchen klaren Entscheidungen so schwer tun, auch ich kenne zu genüge solche Situationen, aber ich weiß dass wir alle in der Lage sind diese klaren Entscheidungen zu treffen.
Für uns selbst, für unsere geliebten Fellnasen an unserer Seite und für die Menschen die wir lieben, die uns am Herzen liegen.
Und so genieße ich nun jeden Augenblick mit meinen geliebten Fellnasen, nehme alles viel bewusster war, achte auf sie und lausche dem, was sie mir möglicherweise mitteilen möchten.
Ich bin von Herzen so sehr dankbar, dass meine Hündin und ich in dieser Zeit von so vielen Menschen auf unterschiedlichsten Ebenen unterstützt und begleitet werden. Sei es durch die unterschiedlichste sehr wertvolle Energiearbeit (Quantenheilung, Heilpendeln, Heilen mit Symbolen, Zahlen uvm.), durch zuhören sowie auch durch Geldspenden um die Tierarztkosten begleichen zu können. Ich danke auch hier noch einmal allen Menschen, die es durch ihre Spenden ermöglicht haben, dass bereits gut die Hälfte aller Tierarztkosten beglichen werden konnte. DANKE!
Es steckt so viel mehr in diesem ganzen Prozess als ich es jetzt vermutlich auch nur erahnen kann. Vielleicht erkenne ich eines Tages all die vielen kleinen oder auch großen Geschenke die in dieser für mich sehr extremen Situation verborgen sind. Alles geschieht in Liebe und so vertraue ich darauf, dass ich mit Liebe durch alle Prozesse geführt werde und bis zum letzten Atemzug bei meiner geliebten Fellnase bin.
In den letzten Wochen war und ist es immer wieder eine sehr emotionale und durchrüttelnde Berg und Talfahrt. Aktuell geht es meiner süßen Maus soweit ganz gut und ich wünsche mir natürlich, dass sich alles noch mehr stabilisiert und sie noch ein paar Jahre in diesem Leben an meiner Seite ist. Alles ist möglich, wenn wir daran glauben. Ich wünsche mir das Allerbeste für sie, in Liebe und Dankbarkeit für ihre Treue, ihre Liebe, ihr Vertrauen, ihr da-sein, ihr so-sein. Sie ist eine wundervolle Hündin und eine wundervolle Seele.
Ich habe meine Hündin heute um eine Botschaft von ihr gebeten und habe mir gesagt, dass ich sie empfangen kann trotz aller Emotionen. Und fast augenblicklich kam eine wundervolle Botschaft von ihr die mich sehr berührt hat, die mich sehr nachdenklich stimmt und mich die Zeit mit ihr, wie lange sie auch sein mag, bewusst genießen lässt. Unsere Tiere sind wahrlich unsere größten Lehrer und Meister. Ich werde die Botschaft von ihr irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen, wenn ich den Impuls dazu verspüre.
Wer auch immer diese Zeilen liest, wann auch immer du sie liest sei dir bewusst, dass du mit deinem Schmerz, deiner Trauer, deiner Angst um dein geliebtes Tier, einen geliebten Menschen niemals alleine bist! Auch wenn man nicht immer direkt jemanden an seiner Seite hat, der einem Trost spendet, der einen in den Arm nimmt – niemals sind wir alleine. Und somit genieße die Zeit mit deinen Fellnasen an jedem Tag in jedem Augenblick ganz bewusst, ebenso mit den Menschen an deiner Seite. Und ebenso auch natürlich mit dir selbst!
Wenn du dich in einem ähnlichen Prozess befindest, ihn gerade durchlebt hast fühle dich von Herzen einmal ganz lieb umarmt!
In Liebe und Dankbarkeit für all unsere geliebten, wundervollen tierischen Freunde und Wegbegleiter. Danke, dass ihr da seid und danke, dass es euch gibt.
So, es war mir wichtig mir das nun einmal von der Seele zu schreiben. Sicherlich werde ich irgendwann noch einmal mehr zu den Prozessen schreiben und wie sich alles weiter entwickelt hat. Ich danke euch für’s lesen.
Ursula
Nachtrag 24.03.19 – Ich habe diese Zeilen bereits vor etwa 1-2 Wochen geschrieben und inzwischen ist der Abschied leider sehr nah. Es ist eine Berg und Talfahrt aller Gefühle und Emotionen. Tränen über Tränen die fließen, weil man nicht weiß wie viel Zeit uns noch miteinander bleibt, wann es soweit ist und wie alles verlaufen wird, wie die Zeit ohne meine süße quirlige, lebensfrohe Fellnase sein wird.